01.11.2008 - Shopping Im
Februar 2009 steht der nächste Gala-Abend an. Da ich mich in dem roten
Abendkleid vom letzten mal nicht wirklich ansehnlich fand, bin ich auf
der Suche nach etwas neuem. Es wird zwar leider nicht das "kleine
Schwarze" werden, aber die Farbe stimmt schon. Mir schwebt ein
asymetrischer, knielanger Rock, eine Neckholder-Korsett und ein
langärmliger Bolero oder Blazer vor. Alles aus schwarzem Satin. Da ich heute Vormittag ein bisschen Zeit habe, habe ich mich gedresst und bin nach Minden in die Innenstadt gefahren. Irgend
wie war es dieses mal anders als sonst wenn ich alleine shoppen war.
Normalerweise bin ich immer schnell durch die Gegend gehuscht um alles
schnell einzukaufen. Nicht so heute. Es fing schon damit an, dass
ich ganz gemütlich in die Innenstadt gefahren bin und einen Parkplatz
gesucht habe. Dann bin ausgestiegen, habe Kleider und Haare geordnet
und losgegangen, alles ohne hast und eile. Ich habe verschiede
Geschäfte aufgesucht und mich wirklich lange und gründlich umgesehen,
was sonst sonst nicht meiner Art ist. Ich war heute völlig ausgeglichen
und fühlte mich in meiner Haut pudelwohl. Ich weiss gar nicht wie ich
mein heutiges Wohlbefinden verständlich rüberbringen soll. Obwohl
ich beide Mindener Einkaufsstraßen hoch und runtergelaufen bin und fast
in jedes Geschäft eingekehrt bin, habe ich nur in einem Laden einen
Rock gefunden, der mir gefiel. Es war zwar nicht das was ich suchte
aber trotzdem habe ich ihn anprobiert. Die Verkäuferin hat gefragt
ob sie mir helfen könne, aber da hatte ich mir den Rock schon gegriffen
und war auf den Weg in die Umkleide. Es war ein schwarzer
bodenlanger Godetrock. An der Hüfte eng anliegend, in Höhe der Knie
recht eng und dann bis zum Boden weit fallend. Ich zog mich also um und
trat dann auf den Gang vor der Umkleide um mich im Spiegel zu
betrachten. ... und schwups, stand auch schon die Verkäuferin neben mir
... Sie sagte "Der Rock steht Ihnen ausgesprochen gut." und ich fand,
dass sie recht hatte. Sie fingerte an dem Rock rum zupfte an dem Stoff
an der Hüfte und meinte "Sitzt dort ja recht locker - könnte man noch
ändern". Gut das ich mein Polsterhöschen angezogen hatte, sonst wäre da
noch mehr Luft - habe ich mir gedacht. "Wenn Sie dazu noch Pumps oder
Sandalen mit einem kleinen Absatz anziehen, hat er die perfekte Länge."
Ich habe sie angelächelt und mich noch einige Zeit im Spiegel
betrachtet. Eigentlich wollte ich ihn gar nicht wieder ausziehen, denn
diesen Rock zu tragen hat sich wundervoll angefühlt. Ich habe ihr
den Rock aber hinterher wieder in die Hand gedrückt, da ich auf die
Schnelle doch keine 100Euro ausgeben wollte, sondern lieber erst noch
in anderen Geschäften in größeren Orten schaue. Vielleicht finde ich ja
noch was besseres. Aber so wie ich mich kenne, werde ich diesen Rock
letztendlich doch kaufen, da ich mich schon jetzt in ihn verliebt habe. Auf
den Rückweg bin ich noch durch die Schuhabteilung des selben Kaufhauses
gekommen und habe mich da auch noch einmal umgesehen, obwohl ich nicht
damit gerechnet habe, etwas in meiner Größe zu finden ... und da stach
mir ein Schild ins Auge "Jetzt auch in Gr. 43" ... nix wie hin! Sie
hatten in dem Regal einige Schuhe stehen, aber nur eins hat mir
wirklich gefallen. Ballerinas von Gabor. Ich habe den rechten
anprobiert und zu meine Freude passte er sogar. Ich habe die
Verkäuferin gebeten mir auch den anderen Schuh zu holen. Auch dieser
passte (ich habe zwei verschieden große Füße) und ich beschloss, dass
dieses Paar Schuhe von nun an mir gehören sollte. Als ich der
Verkäuferin die Schuhe mit der Bitte zurückgab sie einzupacken, sind
wir noch ins Gespräch gekommen. Sie sagte, dass ich auf Grund meiner
Größe wohl auch Probleme hätte, anständiges Schuhwerk zu bekommen. Wie
recht sie hatte! Sie erzählte, dass die Hersteller die Problematik
begriffen hätten und dass dies die erste Saison sei in der es die
ersten "Übergrößen" gäbe. In der nächsten Saison sollten dann noch mehr
Schuhe für große Frauen in den Läden stehen. Man darf gespannt sein! Auf
dem Rückweg bin ich noch kurz bei der Tanzschule vorbei und habe
gefragt ob sie mit TGs Probleme hätten. Nö, haben sie nicht, aber man
sollte sich auf jeden Fall vorher noch einmal mit den anderen
Kursteilnehmern unterhalten. Zu guter letzt bin ich noch in einen Supermarkt eingekehrt und habe dort einen jungen Verkäufer etwas verwirrt! ... ein schöner Tag! 08.11.2008 - Outing bei meinem Bruder
Mal
abgesehen von meinen Schwiegereltern, sind mein Bruder und seine Frau
die einzigen aus meiner Familie, bei denen ich möchte, dass Sie direkt
von mir erfahren was ich ihnen über Tammy zu sagen habe. Bei einer
meiner Schwestern ist es mir leider nicht geglückt, weil ein Zufall
dazwischen gefunkt hat, ich hoffe aber, dass ich mit ihr auch noch
einmal persönlich darüber reden kann. Wie, wann und ob überhaupt Andere
von Tammy erfahren ist mir einerlei. Durch diverse verschiedene
Umstände ist es mir bis jetzt nicht geglückt, meinen Bruder mal in Ruhe
anzutreffen und ausserdem hatte ich immer ein ungutes Gefühl, weil ich
dachte, er würde das nicht verstehen. ... doch weit gefehlt! Heute
habe ich ihn vor seiner Haustür erwischt, denn er wollte gerade weg
fahren. Kurzerhand habe ich ihm erklärt was es mit meiner weiblichen
Seite auf sich hat und habe ihm mein kleines Fotoalbum gezeigt. Mir ist
ein Stein vom Herzen gefallen, als er es so locker ausgenommen hat. Ich
möchte sogar fast behaupten, er hat sich das alles sehr interessiert
angehört. Ich wollte meinen Bruder nicht lange aufhalten und so
fragte ich ihn ob seine Frau im Hause ist. Er bejahte und ging mir
vorweg ins Haus. Im Wohnzimmer angekommen verkündete er "M. hat euch
etwas zu sagen!". Kaum hatte ich mich gesetzt und das Album zu seiner
Frau herüber gereicht, sagte er "Das ist mein Bruder." (der Tonfall
klang für mich irgendwie nach Stolz) bevor ich überhaupt etwas sagen
konnte. Seine Frau blätterte interessiert das Album durch und er schaute sich auch noch einmal alle Bilder an. Wir
sprachen noch über Dies und Das, ich beantwortete einige Fragen und
dann machte ich mich wieder vom Acker. Ich war erleichtert, dass das so
gut geklappt hat! Hoffentlich geht das bei meinen Schwiegereltern auch so einfach! 29.11.2008 - Vocal-Workshop
Vor einigen Monaten konnten wir einen Logopäden für das Projekt "en femme" gewinnen und am heutigen Tag hatten wir unseren ersten Stimmen-Workshop. Ziel dieses Workshop war es eine weiblichere Stimme zu erreichen. Auf 9:00Uhr sollte ich Sonya abholen und um 9:15Uhr wollten wir am Veranstaltungsort sein. Der Workshop ging zwar erst um 10:00Uhr los, aber Sonya und ich mussten zusammen mit dem Coach noch einiges vorbereiten und ein paar Mädels wollten auch schon eher erscheinen um sich umzuziehen und zu schminken. Lasst mich kurz zurückrechnen: 9:00Uhr bei Sonya, 30Min. Fahrt, 30Min. Frühstücken, 1,5Std. Duschen und Dressen, also etwa um 6:00Uhr aufstehen. Ui, ist das früh ... und das, obwohl ich erst um 2:30Uhr ins Bett gekommen bin. Naja, das wird schon irgendwie gehen. Ich bin zwar mit meiner Stimme recht zu frieden, aber ich hoffte, der Workshop würde mir helfen, diese noch weiter zu verbessern. Wir lernten wie die Stimme erzeugt wird, welche Unterschiede es zwischen dem Klang einer weiblichen und einer männlichen Stimme gibt und wie man es hinbekommt, auch als Mann eine weiblicherer Stimme zu erzeugen. Der Workshop ging von 9:00Uhr bis 18:00Uhr und ihr könnt euch vorstellen, dass ich mit wenigen Worten nicht den Inhalt des Workshops wiedergeben kann. Eine Abhandlung über den Workshop würde auch den Rahmen dieses Tagebuchs sprengen und ob es für euch von Interesse ist, kann ich auch nicht mit Bestimmtheit sagen, darum belasse ich auch mit der obigen kurzen Darstellung des Inhaltes. Nach dem Workshop sind wir noch zu unserem lieblings Chinesen gefahren und einige Mädels sind mitgekommen. Sogar drei Partnerinnen habe sich am Abend zu uns gesellt um zusammen mit uns das leckere Buffet zu dezimieren. Um 22:00Uhr war ich zu Hause. Erschöpft und müde, ab satt und reich an neuem Wissen. Eines muss noch kurz erwähnen: Wir hatten ein Mädel dabei, dass heute zum ersten mal raus war. Sie ist anschließend auch mit zum Essen gekommen. Melanie, Du verdienst meinen Respekt!
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